Gründe zum Jammern über den Leerstand in unserer strukturschwachen Region gibt es genug. Es geht auch anders, es geht auch so:
Seit 25 Jahren steht das Gewandhaus in Löbau leer. Das änderte sich am zweiten Maiwochenende, an dem die Jungs der neuen Initiative Löbau lebt das Haus öffneten, seine Geschichte präsentieren und es mit Menschen, Musik und Leben füllen. Begeisterung macht sich breit, es ist ein Ereignis, das viele beflügelt. Hier fanden die Besucher eine mutige, zuversichtliche und stolze Sicht auf die eigene Stadt.
Das Löbauer Gewandhaus wurde 1825 gebaut, für die Tuchmacher und Kaufleute. Bald nutzte man es auch als Theater, später als Kino. Im dritten Reich war es das Haus der NS-Volkswohlfahrt mit Wärmestube und Volksküche. In der DDR nutzte es die HO (Handelsorganisation), die untere Etage wurde zur Kantine. Nach der politischen Wende richtete man für kurze Zeit einen An- und Verkauf ein. Seit 1991 steht das Gewandhaus leer.
An diesem Wochenende im Mai können wir durch das Haus gehen, seine Geschichte kennen lernen und über die Details staunen. Mir gefiel diese Aktion sehr, vor allem die positive Stimmung, die sich in Löbau ausbreitete.
Das Muster im Treppenhaus stammt sicher aus DDR-Zeiten. Es erinnert mich sehr an die Farbstimmungen meiner Kindheitswelt. Und ich musste gleich an Michaelas Mustermittwoch denken. Sie sammelt im Mai Kariertes.
Ich habe das Muster nachgestaltet und dabei gemerkt, wie komplex es eigentlich ist. Auf den ersten Blick sah es so einfach aus. Das Ganze schicke ich rüber zu Michaelas Mustermittwoch.
Löbau lebt ist ein Musterbeispiel für mutmachende Aktionen und geht hoffentlich in diesem Sinne weiter. Kleinkariertes gibt es hier nämlich schon genug.
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jahreszeitenbriefe (Mittwoch, 25 Mai 2016 14:48)
Oh, liebe Lucia, was für ein schöner und ermutigender Beitrag! Aus Löbau kam eine Philosophie-Kommilitonin, eine so lustige Monika, die so gut Gitarre spielen und singen konnte..., leider haben wir uns ganz aus den Augen verloren, mir fällt nicht mal der komplette Name ein... Übrigens finde ich, dass dieser Beitrag auch sehr gut zu Sigruns "Lost places" passen würde... (schau mal hier: http://steinigergarten.blogspot.de/2016/05/lost-places-5-schloss-droyig.html) Herzlich grüßt - noch immer pingpong-säumig......., aber es wird noch... - Ghislana
Ulrike (Mittwoch, 25 Mai 2016 17:43)
Du hast das Wandmuster total klasse hinbekommen, ich musst 2x hinschauen! LG Ulrike
mano (Mittwoch, 25 Mai 2016 20:42)
Fantastisch, liebe Lucia!! Dein Bericht über dieses tolle Projekt und deine nachgestellten Muster, die mir ausgesprochen gut gefallen.
Und ja, verlink diesen Beitrag bei Sigrun, denn er ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie lost places wieder mit Leben gefüllt werden können!
Herzliche Grüße von mano
KaZe (Mittwoch, 25 Mai 2016 20:59)
Die Interpretation ist dir toll gelungen.Und soche eine Aktion animiert und macht Mut, so dass es vielleicht ganz neue Ideen geben könnte für dieses Gebäude. Die Öffnung, auch wenn nur kurz, finde ich ganz wichtig, weil die Einwohner dann auch eine ganz andere Beziehung aufbauen können. Löbau gehört für mich zur Messe, viele Orte habe ich einfach durch die Leipziger Messe kennengelernt und verbinden sich immer noch damit.
Viele Grüße, Karen
Birgitt (Mittwoch, 25 Mai 2016 22:00)
...ich bin beeindruckt, liebe Lucia,
wie du dieses Treppenhausmuster nachgestaltet hast...das sieht klasse aus...schön, dass es diese Initiative für eine lebendige Stadt gibt,
liebe Grüße
Birgitt
Michaela Müller (Donnerstag, 26 Mai 2016 22:04)
Liebe Lucia, der Restmittwoch und der ganze Donnerstag boten keine Gelegenheit für die restliche Muster-Dankrunde, obwohl ich schon gestern über dieses tolle Muster in dem alten Haus gestaunt habe. Ist so witzig, dass du so weit weg von mir durch alte Häuser läufst und an meine Karomuster denkst. Es hat eine sehr schöne Farbigkeit, die ich schon wieder sehr modern finde. Ich danke fürs Mustern, und drücke alle Daumen, dass es bald wieder richtig lebendig wird in dem tollen alten Haus. Viele Grüße
Michaela
hehocra (Freitag, 03 Juni 2016 13:44)
Liebe Lucia, das ist ja wahrlich ein besonderer Ort. Großartig, dass er jetzt zugänglich war und genutzt wurde und hoffentlich auch noch weitere Gelegenheiten bekommt. Das Muster ist sehr beeindruckend, auch Deine Arbeiten dazu. hoffentlich bleibt es im Original erhalten. Ein Projekt, das Mut macht. Sonnige Grüße und ein schönes Wochenende, Doreen