Niemand macht in einem Anglermagazin für Häkelnadeln Werbung. Die Zielgruppe ist die falsche. Werbung muss sich lohnen.
Seit einem Jahr beobachte ich die Werbetafel vor unserer Haustür. Inzwischen bin ich auf Plakate fixiert und staunte, als ich kürzlich durch Berlin fuhr, über die Vielfalt der Werbung in der Großstadt. Dort gibt es Plakatkategorien, die ich hier noch nie gesehen habe. Ich begann gleich, eine Liste aufzustellen:
Wofür hier auf dem Lande (also vor meiner Nase) keine Werbung gemacht wird:
für Mode und die entsprechenden Kaufhäuser
für die Spielautomatenindustrie
für Kinofilme
für Fernsehserien und Co.
für Organspenden
für Hilfsorganisationen
für Luxusware
Es scheint hier dafür keine ausreichende Zielgruppe zu geben. Darüber kann man ins Grübeln kommen. Was sagt das über uns Landleute aus? Warum sollen wir nicht ins Kino gehen? Und nicht spenden? Statt dessen wirbt man hier für Baumärkte, für Autos, für Supermärkte und für Öfen. Also im Großen und Ganzen für die handfesten Dinge der Lebenserhaltung. Geldausgeben dürfen wir also auch.
Wer sich wundert, warum bei uns überhaupt Werbetafeln herumstehen, dem sei gesagt, dass es sich bei meiner Tafel um einen Standort an einer Straße vom Rang einer Bundesstraße handelt. Dort scheint sich Werbung - Provinz hin oder her - immer noch zu lohnen.
Tabea sammelt die 12tel Blicke für November.
Meine Sammlung des Jahres ist hier: Klick.
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dorette (Mittwoch, 09 Dezember 2015 17:02)
na, sei froh, dass du nicht allzu viel werbung sehen musst. :-) hier in berlin kommt man ja auch wirklich gar nicht um sie herum...
aber schöner wär´s natürlich ganz ohne. ach, wie sich das straßenbild doch ändern würde, wenn es keine riiiiiiesigen halbnackten mädels oder übergroße dämliche sprüche mehr zu sehen gäbe...