Weihnachten, was ist das für Sie?
Für mich ist es vor allem Mitmenschlichkeit. Die Menschen um mich wahrnehmen und schauen, wie es ihnen wirklich geht. Helfen, dasein, Wärme in die Welt bringen. Ein solches Weihnachten kann sich immer ereignen. Nicht nur an Weihnachten.
Eine wahre Begebenheit, die eine solche Geschichte erzählt, finden Sie hier. Wer mehr dazu wissen möchte, kann weiter unten fündig werden.
Hier nun eine "Weihnachtsgeschichte":
Schlimmste allerschönste Zeit
Mir ist gerade mein Leben komplett
gecrasht.
Daher hier erst einmal auf unbestimmte Zeit
Pause.
Man stellt mir Fragen und mir ist jede einzelne davon zu viel.
Ich bin so nackt, ich bin so verletzt.
Ich bin kraftlos und ich kann nicht mehr.
Ich tue auf Twitter und Facebook so,
als wäre alles in Ordnung
denn nein, arbeitslos zu sein,
des Kampfes müde, die Wohnung und
sein ganzes Hab und Gut zu verlieren,
das macht niemand mit Freude,
Vorsatz und Absicht.
Es tut so weh.
und in meinem Kopf fühlt es sich an,
als knallte ich gerade mit 200 Sachen gegen die Mauer.
hinten kracht Deine Welt runter, vorne bleibt die Fassade stehen.
Ich habe hier
meine Traurigkeit in Worte gefasst
oft änderten sich danach die Dinge
im Leben wie von selbst
durch Zauberhand.
Eure Offenheit hat mir in dieser Woche so unglaublich
viel Mut gemacht
und Kraft gegeben,
es vielleicht
doch
irgendwie
schaffen zu können.
Ich fühle mich nicht mehr ganz so schmutzig.
Gestern nacht habe ich zum ersten Mal lange und gut,
vor allem durch geschlafen.
Ich habe Glück!
Ich darf morgen arbeiten gehen!
Ich habe Glück!
Ihr seid da und jeder einzelne von Euch, der mir beisteht,
ob mit Worten, angebotener Hilfe,
angebotener Arbeit und Eurer
unglaublichen finanziellen Unterstützung.
Ich habe Glück.
Danke!
Ich habe gerade die schlimmste
Zeit meines Lebens.
Und unfassbarerweise
habe ich gerade die
allerschönste Zeit
meines Lebens.
An dem Letzteren seid Ihr schuld!
Wie komme ich zu dieser Geschichte? Auf http://holyfruitsalad.blogspot.com/2011/11/wohnungslos.html gefunden. Gelesen, kopiert, bearbeitet. Inspiriert wurde ich durch die Idee des Unkreativen Schreibens von Kenneth Goldsmith:
Kenneth Goldsmith weist in seinem Ansatz das Potential des schon Geschriebenen auf. Er zeigt Möglichkeiten, dieses vorhandene Material zu bearbeiten: rearangieren, mixen, überhaupt beachten, verdichten, verstärken. Denn seit der Digitalisierung gibt es soviel Geschriebenes, das die Frage auftaucht, ob ständig Neues Produziert werden muss...
Mehr dazu auf http://schreibschrift.wordpress.com/2011/11/11/uncreative-writing-von-kenneth-goldsmith-ein-buchtipp/
Ich habe hier lediglich das Gefundene verdichtet und rearrangiert - und kein Wort dazu gefügt.
Bei aller Digitalisierung - die Menschlichkeit ist immer noch wichtiger.
Ein frohes Fest wünscht Ihnen
Ihre
Lucia Henke
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