Heldentaten gibt es nicht zu vermelden

Es war nur ein ganz normaler Tag am Büro. Ruhig und ebenmäßig. Ich habe weiter am Bewehrungs-Plan gezeichnet. Mit normaler Konzentration. Nicht überfliegermäßig, aber auch verbissen und mit Kopfschmerzen.

 

Am schönsten fand ich die „Ruhe“ bei uns im Büro. Manchmal ist mein Schreibtisch im Büro der ruhigste Platz, den ich am Tag habe. Klingt seltsam, ist aber so. Dort habe ich nur eine Aufgabe auf einmal zu bewältigen.

 

Das ist ein deutlicher Gegensatz zu meiner Schreibtischwelt daheim, wo ich selten ungestört bin. Denn dort teile ich meine Rollen auf, weil meine innere Hausfrau und meine quicklebendigen Kinder auch da sind. Dort muss ich mir die Anweisungen selbst geben. Weiter an der Bachelorarbeit oder doch die nächste Sitzung fürs Ehrenamt vorbereiten? Mache ich heute überhaupt noch was. Und was?

 

Im Büro gibt mir mein Chef die Aufgaben. Das hat seine Vorteile. Zuhause bin ich mein Chef und ich bin zaudernd. Gestern habe ich mir selbst frei gegeben, aber gleichzeitig war ich ja Chef und war in dieser Rolle ziemlich sauer, weil nichts voranging.

 

Deshalb vielleicht hab ich heute meine Welt im Büro so genossen. Auch wenn keine Heldentaten zu vermelden waren. Es müssen nicht immer Heldentaten sein, gleichmäßiges Tun ist es, was die Welt voranbringt. Das sollte ich meinem inneren Chef zu Hause sagen.

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